Donauschwaben in den USA


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FEBRUARY 2011

 

Posthum Aberkennung des Ordens

 

An Josip Broz Tito

 

Forwarded by Eduard Grünwald

 

WELTDACHVERBAND DER DONAUSCHWABEN

 

Herrn Bundespräsident

Christian Wulff

Bundespräsidialamt

Spreeweg 1

10557 Berlin

Bernhard Krastl

Josef Jerger

 

Antrag auf posthume Aberkennung des Verdienstordens für Josip Broz Tito

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

 

mit Entsetzen haben wir in „Der Spiegel" Nr. 49/2010 vom 6. Dezember 2010 gelesen, dass der einstige jugoslawische Staatschef Josip Broz Tito als Träger des höchsten deutschen Ordens, der Sonderstufe des Großkreuzes des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geführt wird.

Diese Auszeichnung hatte Tito 1974 im Rahmen eines mehrtägigen Staatsbesuches in der Bundesrepublik Deutschland auf Betreiben des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt von Bundespräsident Gustav Heinemann erhalten. Diese Ehrung war eine unglaubliche Fehlentscheidung, weshalb der Weltdachverband der Donauschwaben – die Dachorganisation der deutschen Volkszugehörigen aus dem ehemaligen Jugoslawien, aus Ungarn und dem rumänischen Banat und Sathmar – hiermit den Antrag stellt, den Orden posthum abzuerkennen.

 

Begründung:

 

Josip Broz Tito ist der oberste Verantwortliche für ungeheure Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschheit und Völkermord, begangen während und noch Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg im ehemaligen Jugoslawien, einschließlich Auftragsmorde im Ausland (auch in Deutschland).

 

Erläuterung:

 

Zivilisten deutscher Volkszugehörigkeit

Die jugoslawischen Staatsbürger deutscher Volkszugehörigkeit wurden kollektiv und ohne jede rechtliche Prüfung (geschweige denn eines Nachweises irgendeiner Schuld) zu Volksfeinden erklärt, entrechtet, enteignet, für unvorstellbare Mordorgien freigegeben und schließlich – soweit sie sich noch in Titos Machtbereich befanden – in Konzentrationslager verbracht. Von den ursprünglich 540.000 Volksdeutschen Bürgern Jugoslawiens waren bei der kommunistischen Machtübernahme noch rund 200.000 Zivilisten in ihrer angestammten Heimat. Etwa 245.000 Zivilisten waren vor der Wiederherstellung Jugoslawiens unter Tito evakuiert worden oder sie flüchteten aus eigenem Antrieb (darunter auch diejenigen, die wirklich eine Schuld auf sich geladen hatten, das soll nicht abgestritten werden). Rund 95.000 deutsche Männer waren als Angehörige der deutschen, ungarischen oder kroatischen Armeen irgendwo im Kriegseinsatz. Daher gab es unter den 200.000 „erreichbaren" Zivilisten neben einigen wenigen wehrdienstuntauglichen oder freigestellten Männern fast ausschließlich Kinder, Frauen und alte Männer.

 

Bereits im Herbst 1944 wurden etwa 10.000 Männer zwischen 16 und 60 Jahren grausam ermordet. Um die Jahreswende 1944/45 wurden rund 12.000 Arbeitsfähige zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion deportiert. Alle übrigen Arbeitsfähigen wurden Anfang 1945 in eine Reihe von Arbeitslagern, die Arbeitsunfähigen (Alte, Kinder, Kranke) in „Lager mit Sonderstatus" (Vernichtungslager) inhaftiert.

Durch gezielte Mordaktionen, grausame Misshandlungen, systematisches Verhungernlassen und unbehandelten Krankheiten betrug die Gesamtzahl der zivilen Todesopfer von 1944 bis 1948 (3,5 Jahre) etwa 64.000, das ist rund ein Drittel der 200.000 in Titos Hände gefallenen zivilen deutschen Volkszugehörigen!

 

Alle diese Tatsachen und Zahlen sind nachvollziehbar dokumentiert, u. a. in einem vierbändigen Werk der Donauschwäbischen Kulturstiftung, München. Darin sind mehr als 40.000 Opfer namentlich aufgeführt. Der bekannte Völkerrechtler Prof. Dr. Dieter Blumenwitz (†) erstellte dazu aus völkerrechtlicher Sicht ein Gutachten, das klar zu dem Ergebnis kommt: Die Verbrechen an den deutschen Volkszugehörigen Jugoslawiens erfüllen den objektiven und subjektiven Tatbestand des Völkermordes.

 

Deutsche Kriegsgefangene

Zehntausende gefangene deutsche Soldaten – volksdeutsche und reichsdeutsche – wurden von Titos Schergen völkerrechtswidrig ermordet. Das Offiziersgefangenenlager 233 in Werschetz/Banat (heutiger Name Vršac) war das schlimmste Lager der gesamten deutschen Kriegsgefangenengeschichte in fünf Kontinenten. Daher hat ihm die wissenschaftliche Kommission der deutschen Bundesregierung im Rahmen ihrer 22-bändigen Veröffentlichung „Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des Zweiten Weltkrieges" den Band „Die deutschen Kriegsgefangenen in Jugoslawien 1949–1953: Bd I/2" gewidmet. Sofern sie nicht vorher schon grausam ermordet wurden, brachten die Tito-Partisanen bereits ab 1945 alle gefangenen Offiziere in dieses Lager. Von mehr als 3.000 Mann wurden dort bis Ende 1948 rund 1.000 mit äußerster Brutalität ermordet, dann begann die Entlassung in die Heimat.

 

Anfang 1949 wurden die Entlassungen aber plötzlich gestoppt und für die noch etwa 1.300 Verbliebenen begann das grausame Kapitel der gesamten Kriegsgeschichte: Titos Regierung legte willkürlich eine Zahl von 1,7 Millionen jugoslawische Kriegstote fest, für die nur Deutsche als Täter benannt werden durften. Es wurde also gezählt, wie viele Offiziere noch im Lager Werschetz waren und welchen Rang sie hatten. Jedem Dienstgrad wurde eine bestimmte Opferzahl zugeordnet, so dass die vorgegebene Gesamtzahl herauskam. Mit unbeschreiblichen, unfassbaren Foltermethoden wurden die Gefangenen zu den gewünschten Geständnissen gezwungen. Wer nicht vorher starb oder seelisch zugrunde ging, unterschrieb schließlich alles. Diese „Geständnisse" dienten dann als Basis für ebenso willkürliche Verurteilungen zum Tode oder zu langjährigen Haftstrafen. Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer erklärte dazu am 27. Januar 1950 im Deutschen Bundestag u. a.: „Hier handelt es sich um solche Vergehen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit, dass die gesamte Öffentlichkeit auf der ganze Welt sich dagegen empören muss." Und er erklärte öffentlich, dass er unter solchen Umständen nicht bereit war, ein Handelsabkommen mit Jugoslawien abzuschließen. Das verstand Tito, die Morde an deutschen Staatsbürgern wurden eingestellt, die Verurteilten „begnadigt" und über Jahre verteilt entlassen. Die verurteilten Österreicher, die keinen solchen Fürsprecher hatten, wurden erschossen.

 

Andere Volkszugehörige

Zu den deutschen Opfern kam noch eine große Zahl von Kriegsverbrechen an anderen jugoslawischen Volksgruppen: Zehntausende Kroaten, Slowenen, Bosnier, Albaner und auch Serben wurden Opfer der Mordorgien der Tito-Partisanen. Dies waren zunächst vorwiegend gefangene Soldaten, die als Königstreue oder „Bürgerliche" gegen den Kommunismus gekämpft hatten, nach und nach aber auch zivile (also politische) Widersacher. Für letztere wurden auch spezielle Konzentrationslager errichtet,

z. B. auf der Insel Goli Otok. Da nach dem endgültigen Zerfall Jugoslawiens auch in den Nachfolgestaaten noch Kommunisten an vielen Schalthebeln saßen (und sitzen) wurde und wird immer noch versucht, diese Verbrechen zu vertuschen. Die jüngsten Nachrichten von den laufend neu entdeckten Massengräbern, insbesondere in Slowenien, entzieht nun den Leugnern allmählich den Boden.

 

Fazit

Gustav Heinemann und Willy Brandt wussten genau, dass Tito einer der größten Menschheitsverbrecher des 20. Jahrhunderts war. Mit ihrer Ordensverleihung verhöhnten sie viele Tausend unschuldige Opfer und gaben opportunistischen Interessen den Vorrang vor Recht und Menschlichkeit.

Wir wissen, sehr verehrter Herr Bundespräsident, dass wir Ihnen kein angenehmes Anliegen vortragen. Nur durch die Aberkennung dieses Ordens an den Massenmörder Josip Broz Tito kann die Würde der Toten und das Vertrauen der Überlebenden wiederhergestellt werden. Sein Name darf nicht mit den anderen mit deutschen Orden geehrten Menschen in einem Atemzug genannt werden.

 

Für zusätzliche Informationen stehen wir jederzeit zu Ihrer Verfügung. Selbstverständlich geben wir auch gerne Auskunft über einschlägige Literatur. Soweit es sich um unsere eigenen Veröffentlichungen handelt, stellen wir Ihnen diese auf Wunsch umgehend zu.

 

Hochachtungsvoll

 

Bernhard Krastl

Präsident des Weltdachverbandes

der Donauschwaben e.V.

Josef Jerger

Vizepräsident des Weltdachverbandes

der Donauschwaben e.V.

An die Mitglieder des WDV

Präsidium

Verbände

Josef Jerger

 

Posthum Aberkennung des Ordens an Josip Broz Tito

 

 

Liebe Freunde, liebe Landsleute,

 

durch Veröffentlichung in „Der Spiegel“ Folge 49/2010 wurde bekannt, dass Tito 1974 in Deutschland mit einem hohen Orden ausgezeichnet wurde. Dies geschah ohne, dass diese Ehrung in der Öffentlichkeit groß publik wurde. und die damalige Bundesregierung und der Bundespräsident über die Geschehen in Jugoslawien zu Ende des Zweiten Weltkrieges und danach bescheid wissen mussten.

 

Da Tito als einer der größten Kriegsverbrecher in einem Atemzug mit Hitler und Stalin genannt werden muss, für den Tot unschuldiger Donauschwaben, Kinder, Frauen und alte Männer, verantwortlich ist,

hat der Bundesverband der Donauschwaben in Deutschland zusammen mit der Donauschwäbischen Kulturstiftung in München in einem Schreiben an den Bundespräsidenten die Aberkennung des Ordens geforderter.

 

Der Weltdachverband der Donauschwaben hat in einem eigenen etwas ausführlicheren Schreiben an Bundespräsident Christian Wulff auf die Verbrechen des damaligen jugoslawischen Staatschefs, Josip Broz Tito hingewiesen und ebenfalls die Aberkennung des Ordens posthum verlangt.

Dieses Schreiben haben Bernhard Krastl als Präsident und ich als einer der Vizepräsidenten unterschrieben.

 

Nach Durchsicht der Eintragungen im Internet über die Orden, die Tito als Staatsmann erhalten hatte, findet sich auch der Vermerk, dass er 1965 den „Groß-Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich“ erhalten hatte. Nun wird sicherlich auch die Landsmannschaft in Österreich bei ihrer Regierung vorstellig werden.

 

In Anlage übersende ich Ihnen den Wortlaut des Schreibens an Bundespräsident Christian Wulff.

 

In heimatlicher Verbundenheit

 

Josef Jerger

Vizepräsident des Weltdachverbandes

der Donauschwaben e.V.

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