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Donauschwaben Issues Archive
DONAUSCHWABEN ISSUES ARTICLE OKTOBER 2008
Die Neueste Serbische Historiographie
Über die Donauschwaben
von Zoran Janjetović
This article was submitted in October 2008 as a "Donauschwaben Issue" for discussion purposes. It was initially posted in the newsletter. Comments to this article/issue can be viewed following the article on this webpage.
Jahrzehntelang
waren die Donauschwaben ein vernachlässigtes Thema in der serbischen
Historiographie. Dies galt auch für die ganze jugoslawische
Geschichtsschreibung die wenig Aufmerksamkeit nationalen Minderheiten widmete.
Die Jugoslawiendeutschen hatten darunter doppelt zu leiden: sie wurden vernachlässigt
und das was über ihnen geschrieben wurde, hatte in vielen Fällen einen eher
negativen Beiklang. Grundsätzlich versuchte man sie kollektiv als „Faschisten“
und „Kriegsverbrecher“ darzustellen um so auf indirekte Weise ihre
Behandlung seitens der kommunistischen Behörden zwischen 1944 und frühen
1950er Jahren zu rechtfertigen. Erst mit dem Untergang des kommunistischen
Gesellschaftsmodells und der Ideologie, begann man die Geschichte der
Jugoslawiendeutschen objektiver darzustellen.[1] In
diesem Referat werde ich mich bemühen einen Überblick der neusten serbischen
Geschichtsschreibung über die Donauschwaben in der Vojvodina aufzuzeichnen. Ich
werde sowohl die veröffentlichte Werke, als auch die die noch als Manuskripte
vorliegen erwähnen die in den letzten ein Paar Jahren entstanden worden sind.
Die letztgenannten sind keineswegs unbedeutend da sie bezeugen daß das Thema
Donauschwaben mittlerweile auch an den Universitäten und Schulen ebenso „hoffähig“
wie alle andere, geworden ist. Das ist eine höchsterfreuliche Entwicklung, auch
wenn bei manchen Arbeiten dieser Art einiges zu wünschen übrig bleibt. Man
konnte dieses Referat auf zwei Weisen verteilen: entweder nach der Sichtweise
der Verfasser, oder chronologisch (in die Reihenfolge des Entstehens). Da es
sich um eine verhältnismäßig kurze Zeitspanne handelt in der die Werke
entstanden worden sind, spielt die Chronologie keine große Rolle. Darum werden
wir uns für den erstgenannte Weise entscheiden. In
diesem Fall können wir die Arbeiten über die Donauschwaben in zwei Gruppen
verteilen: einerseits die Werke die der alten Sichtweise aus der Zeiten des
Kommunismus, verpflichtet sind, und andererseits, die deren Verfasser sich bemühen
das Thema objektiv und unvoreingenommen zu bearbeiten. Der erste Vertreter der
„alten Schule“ ist Dr. Branko Pavlica, ein Politologe der sich bemühte als
Experte für deutsch-jugoslawische Beziehungen zu profilieren.[2]
Eine Schwäche seiner Werke geht hervor schon aus der Tatsache daß er kein
Historiker, sonder Politologe ist. In anderen Worten ist seine Methode unzulänglich
da er sich nur auf die veröffentlichte Quellen, und zwar unkritisch, stützt.
Außerdem, benutzt er nur die alte jugoslawische Fachliteratur wobei die neuste
Werke aus frühen 1970er Jahren stammen. Diese unzulängliche, ja
unwissenschaftliche, Methode ist mit einem unerläßlichen Fehler gekrönt: mit
dem Mangel an Objektivität, ja, den Mangel an Wille objektiv zu sein. Alle
diese Fehler sind zu finden in seinen zwei Werken die den Jugoslawiendeutschen
gewidmet sind. Eins ist das Buch „Die deutsche Minderheit in Jugoslawien. Das
Schicksal der Volksdeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg“[3],
und das andere ist ein Aufsatz in der Zeitschrift des serbischen Helsinki-Komitees
(sic!) unter dem Titel „Die Volksdeutschen – die Fünfte Kolonne im alten
Jugoslawien“.[4]
In diesen Arbeiten wiederholt er alle alte Anklagen, Halbwahrheiten und
Unwahrheiten der alten kommunistischen Historiographie: die Volksdeutschen hätten
eine bevorzugte Lage vor der Gründung Jugoslawiens; in Jugoslawien wären sie
stets untreu und feindselig; alle hätten mit dem Dritten Reich kollaboriert und
alle, außer ein Paar Ausnahmen, dienten als Fünfte Kolonne gegen dem Land in
dem sie lebten. Andererseits, wurden sie seitens des jugoslawischen Staates
immer fair behandelt, sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine
Beschreibung der Lage der Jugoslawiendeutschen in Lagern nach dem Zweiten
Weltkrieg ist eine Verharmlosung die weit über die Grenze der Lüge geht.[5]
Ein
anderer Vertreter der „alten Schule“ ist ebenso nicht ganz junge Predrag
Bajić.
Der ist bei weitem nicht so einseitig, aber bei ihm spielen die Donauschwaben
eine eher untergeordnete Rolle. Zum Unterschied von Pavlica ist Bajić
ein geschulter Historiker der voriges Jahr seine Magisterarbeit über das
jugoslawische Banat im Zweiten Wltkrieg an der Philosophischen Fakultät der
Universität Novi Sad verteidigt hat.[6]
Das Thema ist nicht neu und man konnte erwarten daß der Verfasser die Forschung
vertiefen würde. Leider hat er es nicht getan: er benutzt nur wenige neue,
bisher unbekannte Dokumente, die in meisten Fällen nichts neues bringen. Darum
ist Bajić
aber über unterschiedlichen Aspekten ausschweiflich, auch wenn sie nur wenig
Zusammenhang mit dem Thema haben. In großen und ganzen ist sein Bild des Banats
im Krieg nicht zu unterscheiden von das alte das die ältere kommunistische
Historiker gemahl haben. Sogar der historiographischen Stil seines Schreibens
ist völlig der alten Tradition verpflichtet. Wie
über alle andere Aspekte des Problems, hat er vieles über die Donauschwaben
von den älteren jugoslawischen Autoren übernommen, obwohl, zum Unterschied von
Pavlica, kennt er auch die neuste detusche Geschichtsschreibung. Seine Arbeit
schildert die Donauschwaben als Fünfte Kollone, willige Helfershelfer der
Okkupanten die darum im Gegengeschäft eine bevorzügte Lage genossen. Seine
pauschale Beschuldigungen, die Volksdeutschen hätten Kriegsverbrechen begangen,[7]
sind, außer einen Fall[8],
nicht belegt. Ganz im Gegenteil, der Leser kann sich des Eindrucks nicht
erwehren daß die Urheber und Hauptvollstrecker der Verbrechen die
reichsdeutschen Organen waren. Aus
der Literatur und den Dokumenten die Bajić
gewissenhaft gebrauchte, kann der Leser klar sehen daß die militärische und
polizeiliche Einheiten in denen die Donauschwaben dienten eigentlich schlecht
bewaffnet und ausgerüstet waren,[9]
und daß sogar die »Prinz-Eugen Division« nicht genügend gedrillt worden war.[10]
Zum Unterschied von Pavlica, versucht Bajić
die Behandlung der Donauschwaben nach dem Zweiten Weltkrieg nicht schön zu färben:
er führt die Opferzahlen aus der donauschwäbischen Literatur an und stellt
fest daß die meisten Opfer Unschuldige waren.[11] Man
kann sagen daß Bajić
die auf eklektische Weise die Züge der alten Geschichtscsschreibung mit den
neueren Erkenntnissen verbindet. Der Ton seines Werkes gehört früheren Zeiten
obwohl er auch die neuste Literatur benutzt und in den Archiven forscht.[12]
Die Mängel seiner Arbeit sind zahlreich und sie beziehen sich sowohl auf den
Stil, als auch auf den Inhalt. Die Kommission vor der die Magisterarbeit
verteidigt wurde und deren Mitglied auch der Verfasser dieses Referats war, hat Bajić
geraten sie vor der Veröffentlichung auszuschleifen und man kann hoffen er wird
es auch tun. Jetzt
werden wir unsere Aufmerksamkeit den Arbeiten widmen die unmittelbar mit den
Doanuschwaben zu tun haben und die zugleich der »neuen Schule« angehören. Wir
werden erst die Arbeiten die noch in Manuskript sind besprechen und dann die veröffentlichte
Werke. Im
Juni 2007 wurde an der Filosophischen Fakultät der Universität Novi Sad eine
Magisterarbeit von Vladimir Barović
unter dem Titel „Der Einfluß der NS-Ideologie und die Bedeutung der Medien für
die politische Ereignisse unter den Vojvodina Deutschen in der
Zwischenkriegszeit“[13]
verteidigt. Der Verfasser ist bemüht objektiv zu sein, und keine ideologische
Urteile zu fällen. Daran liegt die Hauptstärke dieser Arbeit. Sonst bringt sie
wenig Neues. Wie die Arbeit von Bajić
ist sie teilweise zu ausschweiflich, und zwar über die Dinge die nur in losem
Zusammenhang mit dem Thema stehen.[14]
Der Akzent der eigentlich and der Presse liegen sollte, spürt man nur ab und zu
– und gerade das konnte und sollte ein neuer Beitrag sein. Sonst erzählt der
Verfasser die schon bekannte Geschichte vom Streit innerhalb des Kulturbundes
und vom endgültigen Sieg der »Erneuerer«.[15] Im
9. Kapitel, »Kulturbund - Fünfte Kollone oder patriotische Organisation«,
wiederholt er das schon Bekanntes über die Tätigkeit der Führung und eines
Teiles des Deutsch-Schwäbischen Kulturbundes in den letzten Jahren vor dem
Zweiten Weltkrieg. Dabei hinterfragt Barović
die alte Literatur nicht, obwohl er einige neue Dokumente benutzt. Seiner
Meinung nach handelte ein Teil des Kulturbundes als Fünfte Kollone, aber er bemüht
sich nicht zu ergründen wie groß dieser Teil war. Was aber neu in serbischer
Historiographie ist, ist sein Bestreben die Handlung der Kommunistischen Partei
Jugoslawiens im Kontekst der Fünften Kollone zu sehen. Er sieht seine Tätigkeit
als nichts weniger illoyal als die Handlung eines Teiles des Kulturbundes. Diese
Idee ist im donauschwäbischen Schrifttum nicht neu, aber Barović kommt zum
gleichen Schluß, ohne diese Literatur zu benutzen. Nicht nur das. Wenn jemand
diese Sichtweise als billiger und modischer Antikommunismus abtun könnte,
konnte man dies nicht sagen für Barovićs Behandlung mancher serbischen bürgerlichen
Parteien, Organisationen und Persönlichkeiten die auch mit den ausländischen Mächten
gegen ihr Land, für Geld oder aus ideologischen Gründen, konspirierten. Grob
gesagt, er sieht die Serben als nicht mehr oder die Deutschen als nicht weniger
loyal gegenüber dem Staat. Gerade dies ist ein Novum in serbischer
Historiographie und in dieser sonst ganz mittelmäßiger Arbeit. Eine
andere Magisterarbeit die noch immer nur als Manuskript vorliegt rägt unter
anderen publizierten und nichtpublizierten Werken hervor. Es handelt sich
um die Magisterarbeit von Mihael Antolović
„Die Politik der deutschen Minderheit in der Donaubannschaft (1929-1941)“[16]
die im Mai 2008 an der Philosophischen Fakultät der Universität Novi Sad
verteidigt wurde. Auch
hier handelt es sich um ein Werk das inhaltlich wenig Neues bringt, aber zum
Unterschied von anderen bisher behandelten Werken, hier haben wir mit einer
ausgezeichnet geschriebener Magisterarbeit zu tun wo praktisch die ganze
relevante Literatur auf serbisch, deutsch und englisch beachtet wurde. Zum
Unterschied von Bajić und Barović, hier gibt es keine Digressionen.
Die Bewertung der einschlägige Fachliteratur ist kritisch, die Komposition gut
und die Sichtweise sachlich und objektiv. Die
ganze Arbeit macht den Eindruck eines wohlgerundetes Ganzen. Die
Story die sie erzählt ist freilich nicht unbekannt: der Verfasser schildert
kurz die Ansiedlung der Donauschwaben und ihre Geschichte bis 1918.[17]
Weiter beschreibt Antolović die Lage und die Entwicklung der deutschen
Minderheit im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen, [18]
und geht dann an die Schilderung der Prozesse und Ereignisse seit 1929 über.
Obwohl er über diese Zeitspanne nichts Neues zu sagen hat, gebraucht Antolović
die zugängliche Literatur und zeitgenössische Presse auf eine kreative Weise.
Dabei fällt er keine moralische oder ideologische Urteile so daß seine Arbeit
als ganz wissenschaftlich bezeichnet werden muß. Erfreulicherweise
hat Antolović,
der Lehrer an der Somborer Pedagogischer Hochschule ist, die Absicht sich mit
dem Thema weiter zu beschäftigen. Sein Aufsatz »Politische Organisierung der
Deutschen in Syrmium Anfang des 20. Jahrhunderts« wurde schon in der
Zeitschrift des Historischen Archivs Syrmiens veröffentlicht.[19]
Ein anderer Artikel über die Deutschen in Südungarn im 19. Jahrhundert steht
vor der Veröffentlichung in der angesehener Zeitschrift
der Matica Srpska.[20]
Die
beiden zeigen die gleiche Merkmale der wissenschaftliche Objektivität und Gründlichkeit
auf. Auch wenn sie keine neue Erkenntnisse bringen sind sie für das serbische
Fachpublikum wichtig da in ihnen in
Serbien wenig bekannte Fachliteratur benutzt wurde und da diese Themen in der
serbischen Geschichtsschreibung bisher kaum bearbeitet wurden. Ein
anderer Aufsatz von Antolović
harrt auf Publizierung. Es handelt sich um einen kritischen Überblick der
serbischen historischen Werken die die Donauschwaben als Haupt- oder Nebenthema
haben.[21]
Sowohl die ältere als auch die neuere Literatur werden untersucht. Dieser
Aufsatz wird ohne Zweifel als sehr nutzlicher Wegweiser für die künftige
Forscher dienen.
Als
wichtige Anregung für Literatur- und Kulturhistoriker kann der Aufsatz von
Branko Bešlin über zwei Romane von Adam Müller-Gutenbrunn (Der Große
Schwabenzug) und Karl von Möller (Der Werschetzer Tat) dienen.[22]
In ihm bettet der Verfasser diese literarische Werke in einen breiteren
historischen und gesellschaftlichen Kontext ein. Er analysiert und vergleicht
ihren Inhalt und Wirkung in den Donauschwäbischen Massen. Der Verfasser widmet
seine Aufmerksamkeit auch den Mißbrauch dieser Werke zu NS-Zeiten. Auf diese
Weise beweist Bešlin, der seine Magisterarbeit über die Donauschwäbische
Presse geschrieben hat,[23]
daß er ein guter Kenner des Themas ist. Außerdem, gab er einen wichtigen
Ansporn den serbischen Literaturhistorikern indem er diese zwei Romane mit dem
serbischen klassischen Roman „Die Wanderungen“ von Miloš
Crnjanski vergliech. Der
selbe Verfasser hat im
Jahr 2006 ein Büchlein über die Ansiedlung der Donauschwaben in der Vojvodina
verfasst das in sehr schöner Gestaltung erschienen worden ist.[24]
Das
kleine Werk schildert die Migrationen auf dem Gebiet der heutigen Vojvodina seit
der Steinzeit bis zur Einwanderung der Deutschen. Auf diese Weise bringt er
diesen Prozess in einen breiteren und längeren Kontext. Er gibt dabei auch eine
Skizze der begleitenden Schwierigkeiten und der Donauschwäbischen Leistungen.
Das Büchlein, das wunderschön illustriert ist, und das auch auf Deutsch
erschien, wurde als eine populäre Information für das allgemeine serbische
Publikum gemeint. Es handelt sich damit nicht um ein wissenschaftliches Werk,
sondern um eine kurze Darstellung die die Ergebnisse der Geschichtsforschung
breiterem Publikum bekannt machen sollte.[25] Eine
ähnliche Rolle spielt der zweisprachige Katalog der Ausstellung „Die
Deutschen unserer Stadt“[26]
die derzeit in Neusatzer Stadtmuseum gezeigt wird. Die Autorin der Ausstellung
und des Katalogs ist die Mitarbeiterin des Museums, Dr. Agneš
Ozer. Das 60 Seiten starkes, reich illustriertes Büchlein widergibt eine kurze
Geschichte der Neusatzer Deutschen. Ihr Anteil an der Neusatzer Bevölkerung und
ihre Verdienste für die Entwicklung der Stadt werden erzählt. Dabei werden
unterschiedliche Aspekte ihres Daseins erwähnt und historische Dokumente
zitiert. Die ganze Story ist in einen breiteren Kontext eingebettet und der
Besucher/Leser kann einen klaren Überblick ihrer Vergangenheit bekommen, auch
wenn die Ereignisse aus dem Zweiten Weltkrieg ein Bißchen einseitig dargestellt
sind. (Gerade diese Teile des Texts werden in der Aufstellung nicht aufgebracht.)
Da es überwiegend wertneutral geschrieben ist, stellen sowohl das Büchlein als
auch die Ausstellung selbs, ein weiterer Schritt in Richtung historischer
Rahabilitierung der Donauschwaben in der Vojvodina. Am
Ende wollen wir unsere Aufmerksamkeit den echten Forschungsrbeiten widmen die
als Ergebniss der Archivrecherchen entstanden worden sind und die neues Material
bringen. Chronologisch kommt erst der Aufsatz des Mitarbeiters des Archivs in
Subotica, Stevan Mačković[27]
über
das Konzentrationslager Sekitsch. Das ist der erste Aufsatz das anhand neues,
bisher ungebrauchtes Archivmaterial geschrieben wurde. Es kann ruhig gesagt daß
mit ihm eine neue Epoche der Geschichtsschreibung und ja, der Vergangenheitsbewältigung,
in Serbien beginnt. Mačković
hat sich auf die Originalquellen gestutzt und grundsätzlich die
Erlebnisberichte der Donauschwaben auf lokaler Ebene bestätigt. Ein
weiterer Schritt in gleicher Richtung machte auch Somborer Artzt Dr. Branislav
Danilović
der erst über das Gesundheitswesen im Kreis Sombor 1944-1947 recherchiert hat.[28]
In seinem ersten Buch widmete er auch fast 40 Seiten der Gesundheitslage in den
Lagern Gakowa und Kruschiwil.[29]
Er zitiert zahlreiche, obwohl ja unkomplette Dokumente über die Lage der
inhaftierten Donauschwaben und über die Bemühungen der Behörden dise Lage zu
verbessern. Ausführliche Analysen der Ursachen des Sterbens, der Häufigkeit
der Krankheiten usw. wurden anhand Archivquellen hergestellt. Das
gleiche Thema wie dieser Absatz behandelt das zweite Buch von Dr.
Danilović
das ganz den Lagern Gakowa und Kruschiwil gewidmet ist.[30]
Es ist auch anhand Dokumenten aus dem Somborer Archiv, der Registerbücher aus
Gakowa und Kruschiwil und anderen Quellen geschrieben. Nach einer längerer Einführung,[31]
beschreibt der Verfasser das Leben in den Lagern, Gesundheitszustand, Maßgaben
der Behörden und Sterblichkeit. Die Todesurscahen werden auch analysiert.
Obwohl seine Absicht war zu zeigen daß es humane Ärzte und Beamten gab die
ernst bemüht waren das Leiden der inhaftierten Deutschen zu lindern,
verschweigt er nicht daß die gesamte Opferzahl für beide Lager größer ist
als im donauschwäbischen Schrifttum angegeben wird. Dabei ist bei
Danilović die Opferzahl für Gakowa kleiner und in Kruschiwil größer
als im Buch Verbrechen an den Deutschen in Jugoslawien 1944-1948 behauptet wird.
Er behauptet entschieden daß es keine Sterbemonate gab: nach Danilović,
war das Sterben der Lagerleute kontinuierlich und hang in der ersten Reihe von
der Zahl der Inhaftierten ab. [32] Trotz
eineiger Schwächen sind diese Büher von Dr. Danilović sehr wichtig für
weitere Forschung des Schicksals der in den Konzentrationslagern inhaftierten
Donauschwaben. Vor allem basieren sie auf Dokumenten die extensiev zitiert
werden. Außerdem versucht der Verfasser nichts zu vertuschen. Sein wichtigster
Balang ist zu zeigen daß die Inhaftierten nicht sich selbst überlassen worden
waren. Daß die Sterblichkeit trotzdem sehr hoch war, lag an den allgemeinen
Lebensbedingungen (die ja auch für die freie Bevölkerung sehr schwirig waren)
und nicht an den Mangel an ärztliche Versorgung. Auch wenn es über seine Schlußfolgerungen
diskutieren lässt, sind Danilovićs
Werke äußerst wichtig für die weitere Forschung des Problems. Sie beweisen
auch wieviel sich das geistige Klima in Serbien geändert hat: endlich ist es möglich
auch die heikligste Themen anhand Arhivquellen zu forschen und die Resultate
ohne Schwierigkeiten zu veröffentlichen. Ganz
am Ende wollen wir noch ein Beispiel dieses geändertes Klima anführen. Es
handelt sich um eine Arbeit einer Schülerinen einer Mittelschule die als
Hausaufgabe in der Forschungsstation in Petnica bei Valjevo gemacht wurde.
Sandra Nedimović schrieb
eine Arbeit über zwei religiöser Vereinigungen in Apatin 1935-1944 und ihrer
Beziehung zu den Nationalsozialisten.[33]
Sie wurde anhand einschlägige serbische und donauschwäbische Literatur und
Gesprächen mit den Zeitgenossen geschrieben. Viel wichtiger als die eigentliche
Ergebnisse dieser sehr korrekt gemachter Arbeit, ist die Tatsache daß die
begabte Jugendliche heutzutage Schulprojekte über die Donauschwaben (und
Katholische Kirche) bekommen. Das heißt, das Thema Donauschwaben ist zu einem
normales historisches Thema geworden, das ohne weiteres auch für
Bildungszwecken verwendet werden kann. Das ist ein Beweis der Normalisierung der
serbischen Gesellschaft und darin liegt eine große Hoffnung: und zwar nicht nur
für die serbische Geschichtschreibung. [1]
Mehr über die jugoslawische Geschichtsschreibung über die
Volksdeutschen siehe in: Zoran
Janjetović, Von
offiziöser Darstellung zum offenen Dialog, Spiegelungen, LVII, 3, 2008, S.
30-39. [2]
Branko Pavlica,
Jugoslavija i SR Nemačka 1951-1984, Smederevo 1989; Ders., Sporna
pitanja jugoslovensko-nemačkih odnosa 1945-1990, Beograd, 1998; Ders.,
Jugoslovensko-nemački ugovorni odnosi 1949-1990, Beograd 1998; Ders.,
Nemačka kao privredni partner Srbije i Jugoslavije 1882-1992, Beograd
2003. [3]
Ders., Nemačka manjina u Jugoslaviji. Sudbina folksdojčera
posle Drugog svetskog rata, Beograd 2002. [4]
Ders., Folksdojčeri – peta kolona u staroj Jugoslaviji, Helsinška
povelja, januar-februar 2008, S. 47-50. [5]
Ders., Nemačka manjina u Jugoslaviji. Sudbina folksdojčera
posle Drugog svetskog rata, S. 76-77. [6]
Predrag Bajić, Organizacija i karakter okupacionog sistema u
Banatu 1944-1944, Novi Sad 2007. Die Arbeit liegt nach wie vor nur als
Manuskript vor. Ich habe die elektronische Vassung benutzt in der jedes
Kapitel für sich
paginiert ist. [7]
Ebd. Kapitel IV, S. 21. [8]
Ebd. Kapitel IV, S. 18. [9]
Ebd., Kapitel IV, S. 33; Kapitel VII, S. 1-2. [10]
Ebd., Kapitel IV, S. 17. [11]
Ebd., Kapitel VII, 10-11. [12]
Sein Verdienst ist die Verteidigungsplan für das Banat aus 1944
gefunden zu haben (Vgl. Ebd., Kapitel VII, S. 3-6.) [13]
Vladimir Barović,
Uticaj nacionalsocijalističke ideologije i značaj medija na politička
zbivanja među vojvođanskim Nemcima između dva svetska rata,
Novi Sad 2007. [14]
So z.B. das Werdegang der NS-Ideologie. (Ebd., S. 32-50) [15] Ebd., S. 59-128. [16]
Mihael Antolović,
Politika nemačke manjine u Dunavskoj banovini (1919-1941), Novi Sad
2008. [17] Ebd., S. 13-33. [18] Ebd., S. 33-53. [19]
Mihael Antolović,
Političko organizovanje Nemaca u Sremu početkom XX veka, Spomenica
Istorijskog arhiva Srema, 6, 2007, S. 9-37. [20]
Mihael Antolović, Nemci u Južnoj Ugarskoj u XIX veku, Zbornik Matice
srpske za istoriju, 76, 2007. [21]
Mihael Antolović, Srpska istoriografija o Nemcima u Vojvodini,
Spomenica Istorijskog arhiva Srema, 7, 2008. [22]
Branko Bešlin, Dva istorijska romana o Podunavskim Švabama u XVIII veku,
Istraživanja, 15, 2004. [23]
Branko Bešlin, Vesnik tragedije. Nemačka štampa u Vojvodini
(1933-1941), Novi Sad, Sremski Karlovci 2001. [24]
Branko Bešlin, Naseljavanje Nemaca u Vojvodini, Novi Sad 2006. [25]
Die Tatsache daß das Büchlein auf den Text für die Zeitschrift der
Geschichtslehrer basiert beweist daß das Thema Donauschwaben kein Tabu mehr
ist. (Vgl. Branko Bešlin, Naseljavanje
Nemaca u Vojvodini, Nastava istorije 4, 2005, S. 25-38.) [26]
Agneš Ozer, Jedna novosadska priča. Nemci našeg grada/Eine
Neusatzer Geschichte. Die Deutschen unserer Stadt, Novi Sad 2008. [27]
Stevan Mačković, Logor za Nemce u Sekiću, Ex Pannonia,
8 2004, S. 16-26. [28]
Branislav Danilović,
Zaštita zdravlja stanovništva u Somborskom okrugu 1944-1947, Sombor 2005. [29] Ebd., S. 105- 144. [30]
Predrag Danilović,
Gakovo i Kruševlje. Logori za Podunavske Švabe u Bačkoj 1945-1947,
Sombor 2008. [31] Ebd. S. 11-43. [32] Ebd-. S. 113. [33] Sandra Nedimović, Marienbund und Christusjugend u Apatinu od 1935. do 1944. godine, Petničke sveske, 55, 2004.
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