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THEODOR JUNKER
OBITUARY
April 13, 1919 to April 14, 2013
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Theo
Junker starb plötzlich am Sonntag, dem 14. April, 2013, einen Tag nach seinem
94. Geburtstag. In den letzten Jahren lebte er bei seiner jüngsten Tochter in
Burglington, Wisconsin. Auf seinen Wunsch, wurde die Beisetzung im engsten
Familienkreise durchgeführt.
Theo
Junker wurde in Marienfeld im rumänischen Banat geboren. Er war seit seiner
Einwanderung in die Vereinigten Staaten ein aktiver und einsatzbereiter
Donauschwabe. Er war im Jahre 1962 bis 1963 Präsident der Vereinigung der
Donauschwaben in Chicago. Später leitete er den Landesverband der
Donauschwaben in den U.S.A. als Präsident und war einflussreich in der
Gestaltung der verschiedenen Ortsgruppen innerhalb der Vereinigten Staaten.
Seine
Gesinnung und Einstellung in den Anfangsjahren des Landesverbandes brachter er
im Geleits- und Grusswort der 1977 Festschrift des Landesverbandes zum
Ausdruck:
zum
zwanzigjährigen Bestehen des Verbandes der Donauschwaben in den USA danke ich
allen Landsleuten, die den Verband ins Leben riefen und allen, die ihn bis zum
heutigen Tage aufrecht erhielten. Ich schätze mich glücklich, dem Verband in
diesem Jubiläumsjahr als Vorsitzender dienen zu dürfen und möchte kurz auf
unsere Aufgaben hinweisen.
Die
dem Dachverband angeschlossenen Gruppen haben viele Vorteile:
-
Erfahrungsaustausch
in ihren Tätigkeit
-
in
der Jugenderziehung
-
schulische
Bildung im Deutschunterricht
-
Frauenarbeit,
sportliche Erziehung, usw.
-
Gemeinsames
Auftreten für unsere donauschwäbischen Belange
-
Lastenausgleich
und Familienzusammenführung
-
Grossveranstaltungen,
wie gemeinsamer Tag der Donauschwaben in USA und Kanada, Landestrachtenfest
und Verbanstagungen
-
Zusammenarbeit
auf höherer Ebene mit allen Donauschwaben in der ganzen Welt - wie Kanada,
Südamerika, Deutschland, Österreich, Australien und den Landsleuten im Südosten
Europas, oder wo immer Landsleute in der Welt sich mit uns verbunden fühlen.
Es
ist eine unbedingte Notwendigkeit, einen Dachverband der Donauschwaben in den
USA zu haben. Nur der Einsicht des Einzelnen ist es zu verdanken, dass wir über
eine so gut funktionierende Orgnisation verfügen.
Wir
Donauschwaben haben in unserer 250 Jahre langen Geschichte bewiesen, dass wir
lebensfähig sind. Im Südosten Europas haben wir aus Sumpfland die Kornkammer
Europas gemacht.
Nach
unserer Vertreibung 1945 brachten wir Donauschwaben es innerhalb dreier
Jahrzehnte überall, wo wir ansiedelten, zu Wohlstand und Ansehen. Hier in den
USA und anderswo sind wir zu geschätzten Bürger des Staates geworden.
Wir
freuen uns, Bürger eines freien Landes zu sein. Wir wollen unseren Kindern
aber auch von unserer grossen deutschen Geschichte erzählen.
Durch
das standhafte Einstehen wurde der Mongolensturm im Mittelalter abgehalten, im
17. Jahrhundert die christliche Welt vor dem Islam bewahrt und in jüngster
Geschichte die Welt vor der kommunistischen Knechtschaft geschützt. Ohne die
deutschen physischen, geistigen und seelischen Kräfte in der Mitte Europas würde
es heute keine freie westliche Welt unserer Vorstellung geben.
Darum
bekennen wir Donauschwaben uns zur grossen deutschen Geschichte. Jeder
einzelne Donauschwabe kann mithelfen, diese Tradition in der Neuen Welt
weiterzutragen, ob es im eigenen Haus ist, wo wir unseren Kindern unsere
Sitten und Bräuche und die deutsche Sprache beibringen, oder ob wir uns im
Vereinsleben - im Vorstand oder als Mitglied - für unsere Jugendarbeit
einsetzen, oder für die deutsche Sprachschule, den Sport und gemeinsame
Festlichkeiten. Wir wollen als unser Höchstes den Menschen sehen, nicht das
Materielle oder das Geld.
Wir
wollen unserem Inneren, der eigenen Seele treu bleiben und ihr dienen. Denn
nur, wenn du dir selber treu bleibst, kannst du deinem Volk und Staate treu
bleiben - Unsere donauschwäbische Arbeit hier in den USA wird von dauerndem
Wert bleiben, wenn wir sie selbstlos tun und uns im Sinne unserer grossen
Aufgabe einsetzen.
gez.
Theo Junker, Präsident des Verbandes
der Donauschwaben in den USA - 1977
Die
Ideale, die Theo Junker vor mehr als dreissig Jahren eingesetzt hat, sind zur
Wirklichkeit geworden. Er hat wesentlich dazu beigetragen, dass die
Donauschwaben in den USA heute weiterleben und wirken und ihren Sitten und
Gebräuchen treu geblieben sind.
Möge er ruhen in Frieden!
Annerose
(Welsch) Görge


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