Zum
Tod des Banat–Forschers Dr. Alexander Krischan
Der Banat–Forscher Dr. Alexander Krischan
ist
am 21.Juni 2009 im 89. Lebensjahr
in
einem Wiener Krankenhaus
nach
kurzem Leiden verstorben.
Im
Herbst blühn wieder Chrysanthemen
Und
sanften ihm das karge Los.
Er
will sie leise an sich nehmen,
denn
deine Stunde, Tod, ist groß.
(Frei
nach Rudolf Hollinger)
Forwarded
by Hans Dama
|
Ausgewiesene Forscher aus Deutschland, Österreich, Rumänien und
Ungarn sind sich einig, dass der Heimgegangene dank seiner gründlichen
Forschungen, Studien und einschlägigen Veröffentlichungen als der beste
Quellenkenner der Landes- und Kulturgeschichte des Banats bereits zu
Lebzeiten in die Geschichte eingegangen ist.
Wer
sich mit der Geschichte und Kulturgeschichte des Banats beschäftigt, ist
auf die Veröffentlichungen von Dr. Krischan als Quelle angewiesen. Die
Spannweite der Themen erstreckt sich von Bibliographie, Kartographie,
Historiographie, Balneologie über Orts– und Siedlungsgeschichte,
Biographie, Ortsnamen– und Sippenkunde bis hin zu Buchdruck und
Pressewesen. Insgesamt zeichnet sich bei seinen Arbeiten eine Hinwendung
zur Bibliographie ab.
Sein Gesamtwerk umfasst 1.300 Druckseiten; hinzu kommen etwa 300
Seiten Rezensionen, Gedenkartikel und dergleichen über ihn. Im Zeitraum
eines Halbjahrhunderts erschienen seine Abhandlungen bzw. Berichte über
ihn und sein Schaffen in den Ländern Deutschland, Österreich, Ungarn,
Rumänien und Jugoslawien mit den Druckorten Aalen, Belgrad, Bonn,
Budapest, Bukarest, Freiburg, Fünfkirchen, Hermannstadt, Leipzig, Lugosch,
Marquartstein, München, Paris, Salzburg, Straubing, Stuttgart, Temeswar,
Weinheim und Wien. Bisherige Veröffentlichungen erfolgten vorzugsweise in
den „Deutschen Forschungen in Ungarn“, Budapest, im „Südostdeutschen
Archiv“, dem Organ der Südostdeutschen Historischen Kommission, München,
im Verlag des Südostdeutschen Kulturwerks, München und nicht zuletzt in
der Zeitschrift der Adam Müller–Guttenbrunn–Gesellschaft „Banatica“
in Freiburg. Dabei muss festgehalten werden, dass Dr. Krischan diese Tätigkeit
nebenberuflich als Hobby–Historiker ausübte.
Jahrzehntelange Forschungen in Archiven und Bibliotheken mehrerer Länder
führten zu einer umfangreichen Materialsammlung, die bisher nur zum Teil
verarbeitet werden konnte. Die zeitlichen, örtlichen und sprachlichen
Voraussetzungen waren gegeben, um die Archivbestände und Literatur über
das Banat weitgehend zu erfassen.
Jugendjahre
und Studienzeit
Alexander Krischan wurde am 25. Februar 1921 in Hatzfeld, damals
mit 11.000 Einwohnern die größte deutsche Gemeinde des Banats, geboren.
Sein Vaterhaus sowie das Bauernhaus der Großeltern – beides
Spitziggiebel–häuser – stehen in der Luxemburgergasse[1]
Der Vater war Angestellter des Bohn’schen Ziegeleikonzerns.
Die Vorfahren stammen größtenteils aus dem Luxemburgischen und
Trierischen[2].
Nach dem Zusammenbruch der Österreichisch–Ungarischen Monarchie und der
Teilung des Banats kam Hatzfeld Anfang 1919 zunächst zu Jugoslawien,
nachdem die Serben den Ort bereits Ende 1918 besetzt hatten, wurde aber im
Zuge einer Grenzregulierung – Austausch mit der Gemeinde Modosch – im
Frühjahr 1924 Rumänien angeschlossen.
Die Volksschule und das Gymnasium besuchte er in seiner
Heimatgemeinde. Professoren am römisch–katholischen deutschen
Knabengymnasium waren: Blickling (Mathematik), Bräuner (Deutsch), Henz (Naturkunde,
gleichzeitig Direktor), Kunst (Leibesübungen), Linster (Gesang), Mersdorf
(Religion) und Späk (Geschichte). Letzterer stammte aus Siebenbürgen und
erlitt 1937 32–jährig einen tragischen Tod durch Selbstmord. In der
Schule und im Ort erfreute er sich durch sein sympathisches Wesen
allgemeiner Beliebtheit.
Das Mittelschulstudium wurde am Staatslyzeum „Loga“ in Temeswar
fortgesetzt. Unter seinen Professoren waren: Bäumchen (Naturkunde), Schütz
(Deutsch), Vormittag (Religion). Sein Professor für Mathematik war der
damalige Bürgermeister der Stadt, Coman, für Geschichte Ilieşiu,
bekannt als Monograph der Stadt Temeswar. Ilieşiu war es auch, der
die heimatgeschichtlichen Interessen seines Schülers weckte, indem er ihn
zur Deutung der Banater Ortsnamen nach dem päpstlichen Zehentregister
1332/3 und zu Übersetzungen aus dem Ungarischen ins Rumänische für
seine Geschichte des Banats als Mitarbeiter heranzog[3].
Lieblingsfächer Krischans waren Geschichte udn Latein, die auch bei der
Matura (Baccalaureat) 1940 bestbenotet wurden.
Während der Jahre 1937 bis 1940 war Krischan Schüler der
Klavierschule von Prof. Elise Andrée in Temeswar. Die Konzerte fanden
jeweils im Festsaal der „Banatia” statt. Kollege war der später berühmt
gewordene Banater Organist Josef Gerstenengst. Im Folgenden zwei
Rezensionen aus der „Banater Deutschen Zeitung” über die stets
auswendig vorgetragenen Stücke des damals 16– bzw. 17–jährigen: „Vor
ganz große Aufgaben, in denen man schon Außerordentliches erlebte, waren
die „Ausgereiften” gestellt. Alexander Krischan, ein echtes,
reichbegabtes und fein ausgebildetes pianistisches Talent, meisterte die
zweite Rhapsodie von Liszt mit staunenswerten Machtmitteln, wie große
Fingerfertigkeit, geschickte Färbung und klare Ausarbeitung.”
(25.06.1937). „In Mozarts (D–Moll–)Konzert, das allgemein bewundert,
den effektvollen Abschluss des Programms bildete und einen wahren
Beifallssturm entfesselte, führte Alexander Krischan mit seiner Meisterin
am zweiten Flügel, mit großer Sicherheit und vollendeter Technik seinen
Part brillant aus. Die großartige Formkunst des Meisterwerkes mit seinem
abgeklärten innerlichen Glanz, trat durch die Lebendigkeit des Rhythmus
und die leuchtende Reinheit des harmonischen Zusammenspiels prächtig
hervor.” (21.06.1938). „Am meisten beeindruckt nach der Vorführung”,
sagt Krischan, „hat mich die Gratulation des eher als zurückhaltend
bekannten Domherrn Nischbach sowie des Kulturamtsleiters der Deutschen
Volksgemeinschaft im Banat, Prof. Valentin.” Valentin hat Krischan 1940
auch veranlasst, ein aus Wien stammendes und im Banat konzertierendes
Quartett auf der Reise in einzelne Ortschaften des Banats zu begleiten.
Prof. Andrée war damals auch Dirigentin des Banater Deutschen Frauenchors
(bekannte Solistin: die Sängerin Vilma Müller). Im Rahmen der
Musikstunde des Frauenchors am 09.03.1941 – ebenfalls im Festsaal der
„Banatia” – konzertierte auch Krischan. Die „Banater Zeitung”
vom 11. März schrieb: „Insbesonders Alexander Krischan, der Webers ‚Aufforderung
zum Tanz’ (auswendig) brillant und feurig vortrug, muss hier erwähnt
werden. Krischan musste sogar sein Stück wiederholen. Sein über das Schülerhafte
weit hinausragende Spiel fand bei den Zuhörern Anerkennung.”
Sein
musikalisches Talent stellte Krischan auch anlässlich des Musikabends der
Hatzfelder Studenten 1938 unter Beweis, als er eine eigene Komposition mit
dem von Emmerich Bartzer[4]
gegründeten Jugendorchester auf der Sommerbühne des Sängerheims
dirigierte. Die „Hatzfelder Zeitung“ vom 21. August schrieb darüber,
dass es sich hierbei um einen „musikalisch sehr begabten und verheißungsvollen
Menschen handle, der sich bei dieser Gelegenheit nicht nur als Stabführer,
sondern auch als Tondichter vorstellte. Von ihm haben wir noch so manche
schöne und künstlerisch wertvolle Arbeit zu erwarten.“[5]
Nach der Matura im Juni 1940 verrichtete Krischan studentischen Fachdienst
in der Kulturabteilung der Deutschen Volksgemeinschaft in Rumänien,
Gauleitung Banat, in Temeswar (Anton Valentin). Von der Kulturstelle aus
wurden Kontakte auch zum Deutschen Wissenschaftlichen Institut, Bukarest,
hergestellt. Das Institut hatte u. a. die Aufgabe, junge Maturanten an die
Wirtschaftsuniversität Wien (damalige Bezeichnung „Hochschule für
Welthandel“) zu vermitteln, „zur Heranbildung junger Unternehmer für
Südosteuropa“. In diese Aktion wurde auch Krischan miteinbezogen.
Nach Erhalt des Reisepasses trat er im Frühjahr 1941 die Reise
nach Wien an („mit zwei Fünf-Reichsmark-Münzen als Reisegeld“) und
inskribierte mit einem VDA–Stipendium an der Wirtschaftsuniversität
Wien. Im Sommer 1942 beendete er als Parallelstudium den viersemestrigen
Lehrgang des „Südostkurses des Mitteleuropäischen Wirtschaftstages
Berlin zur Heranbildung junger Unternehmer für Südosteuropa an der
Hochschule für Welthandel Wien“ mit einem Abschlussdiplom. Ein Jahr
danach reichte er seine Diplomarbeit „Ansiedlung Deutscher im Banat
unter Maria Theresia. Wirtschaftsgeographische Untersuchungen“ an der WU
ein. Im Herbst 1943 meldete er sich als Kriegsfreiwilliger zur Deutschen
Luftwaffe und bestand die Tauglichkeitsprüfung zum Flugzeugführer. Zu
einer Einberufung kam es aber nicht, weil er danach zu einer Dienststelle
des Auswärtigen Amtes als wissenschaftlicher Referent dienstverpflichtet
wurde. Die Dienststelle wurde Ende 1944 in das Benediktinerstift St.
Lambrecht (Steiermark) verlegt und nach Kriegsende von der Documents
Section der britischen Besatzungsmacht weitergeführt. Ende 1945 folgte
die Eheschließung mit einer früheren Studienkollegin, Gertrude
Neugebauer, im Benediktinerstift St. Lambrecht, nachdem es gelang, sie und
ihre Mutter im letzten Kriegsmonat aus Brünn hierher zu evakuieren. (Sie
entstammt einer altösterreichischen Offiziersfamilie.) Nach Auflösung
der britischen Dienststelle 1946, bei der Krischan weiterhin beschäftigt
wurde, kam er ein Jahr in britische Gefangenschaft.
Nach
seiner Entlassung war Krischan landwirtschaftlicher Arbeiter im Stift St.
Lambrecht. Seine Frau arbeitete in der Versuchsabteilung der dortigen
Dynamitfabrik.
In
der Folge wurde das Studium in Wien wieder aufgenommen. Im Frühjahr 1948
erfolgte der Studienabschluss als Diplomvolkswirt, Ende 1948 Approbation
der Dissertation „Österreichs Außenhandel mit den Südostländern von
der Weltwirtschaftskrise bis zum Umbruch 1930–1938.“ Im Sommer 1950
erfolgte die Promotion von Dkfm. Krischan zum Doktor rer. pol. der
Wirtschaftswissenschaften.
Beruflicher
Werdegang
Noch vor Abschluss seines Studiums trat Krischan 1949 in die
Dienste der Nachfolgefirma der IG Farbenindustrie AG, Vertretung in Wien,
des Hoechst–Konzerns ein. Es war die Zeit des Ausbaus der
wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Österreich und Deutschland. Ende
1959 wurde er in die Zentrale der Hoechst AG nach Frankfurt berufen, um am
Aufbau einer Ortsabteilung mitzuwirken, an deren Organisation er maßgeblichen
Anteil hatte. Aufgrund seiner Leistungen erhielt er die Konzernprokura. Im
Jahre 1966 wurde er nach Wien zurückversetzt,[6]
von wo aus weitere Ostgeschäfte durchgeführt wurden.
Mit seiner beruflichen Tätigkeit in führender Stellung waren in
der Folge ausgedehnte Reisen in die Ostländer (Polen, Russland, Bulgarien
usw.) verbunden. Jahre hindurch fanden am häufigsten Reisen nach Ungarn
und Rumänien, sozusagen in die klassischen Südostländer, statt. Bedingt
durch die Wirtschaftsstruktur und die Investitionsvorhaben dieser Länder
kam es im Laufe der Zeit zu größeren Abschlüssen. Hierbei kamen die
Sprachkenntnisse Krischans den Gesprächen sehr zustatten. Die
Verhandlungen mit dem Chemieministerium in Bukarest führten zum Abschluss
von Lieferungen großer Chemieanlagen im Faser– und Kunststoffbereich.
Es war eine Fügung des Schicksals, dass der Assistent des damaligen
Ministers für Chemieindustrie ein ehemaliger Studienkollege vom Deutschen
Realgymnasium in Temeswar war. Das freundschaftliche Verhältnis zwischen
beiden hat viel zum Gelingen der Vorhaben beigetragen.
Zwei ausgedehnte Reisen seien hier noch besonders hervorgehoben: Im
Jahre 1964 erfolgte eine dreiwöchige Studienreise in die USA und nach
Canada (insbesondere New York, Washington, Philadelphia, Detroit,
Wilmington, Toronto). Es fanden Gespräche in Unternehmen der chemischen
und Kraftfahrzeugindustrie sowie in Marktforschungsinstituten statt. Eine
weitere, zehntägige Reise erfolgte 1979 in die Volksrepublik China zu
Wirtschaftsgesprächen in Peking, Shanghai und Hongkong als Mitglied einer
österreichischen Wirtschaftsdelegation unter Leitung des österreichischen
Handelsministers und Vizekanzlers Dr. Fritz Bock.
Die berufliche Tätigkeit Krischans an maßgeblicher Stelle der österreichischen
Wirtschaft fand ihren Niederschlag in verschiedenen Vereinigungen und
Gremien. Sie seien im folgenden erwähnt: Vorstandsmitglied der
Gesellschaft für Chemiewirtschaft, Wien (1954); Vorstandsmitglied (später
Kuratoriumsmitglied) des Donaueuropäischen Instituts, Organisation für
internationale Wirtschaftsbeziehungen, Wien (1957); Kuratoriumsmitglied
der Südosteuropa–Gesellschaft, München, als Vertreter der Hoechst AG
Frankfurt (1963); Mitglied des Wirtschaftspolitischen Ausschusses der
Deutschen Handelskammer in Österreich, Wien (1967); Kuratoriumsmitglied
der Bundeslehranstalt für Chemische Industrie, Wien (1970); Obmann der
Gesellschaft für Chemiewirtschaft, Wien (1971); geschäftsführender
Vizepräsident der Gesellschaft für Chemiewirtschaft, Wien (1977); Vizepräsident
des Kuratoriums der Deutschen Handelskammer in Österreich (1978).
Eng
verbunden mit dem Engagement an führender Stelle seiner beruflichen
Position konnten auch Würdigungen und Auszeichnungen nicht ausbleiben. Im
Jahre 1976 wurde ihm die Silberne Medaille für besondere Verdienste um
die Deutsche Handelskammer in Österreich verliehen. Weitere
Auszeichnungen folgten: Ehrenmedaille des Donaueuropäischen Instituts in
Anerkennung besonderer Verdienste (1977), Ehrenurkunde der Kammer für
Arbeiter und Angestellte in Wien für 45–jährige Arbeitsleistung im
Dienste der Österreichischen Volkswirtschaft (1980); Silberne Medaille
der Kammer der Gewerblichen Wirtschaft Wien für 50–jährige Berufstätigkeit
im Hause Hoechst (1980); Ehrenmedaille der Gesellschaft für
Chemiewirtschaft in Würdigung der Verdienste um die Gesellschaft (1980)
und als Höhepunkt Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste
um die Republik Österreich durch den Bundespräsidenten Dr. Rudolf
Kirchschläger im Rahmen eines Empfangs in der Wiener Hofburg (1980).
Nach
34 Dienstjahren beim Weltkonzern Hoechst kann Dr. Krischan auf ein
interessantes, abwechslungsreiches und erfolgreiches Berufsleben zurückblicken.
Seine Leistung wurde zuletzt 1998 anlässlich der Verleihung des Goldenen
Doktordiploms der Wirtschaftsuniversität Wien gewürdigt, indem der
Rektor bei der Überreichung des Diploms ihn als „Repräsentant des
wirtschaftlichen Erfolgs dieses Landes“ bezeichnete.
Quellenforschungen
zur Geschichte des Banats
Das Interesse Krischans für die Geschichte seiner Heimat wurde
schon als Gymnasiast geweckt, als er Bekanntschaft mit Dokumenten aus dem
aufgelassenen Archiv der Grafenfamilie Csekonics (damalige Grundherrschaft
in Hatzfeld) machte, die als Makulaturpapier an Geschäfte verkauft wurden.
Ähnlich erging es dem Lokalforscher Leo Hoffmann in Temeswar in den
zwanziger Jahren, als Reste der Akten der Banater Landesadministration aus
dem 18. Jahrhundert gleichfalls als Packpapier verschleudert wurden und
zum Teil über Antiquariate in den Handel kamen. Hoffmann spürte viele
interessante Dokumente auf, die er zu Veröffentlichungen verwertete.
Nach der Matura leistete Krischan studentischen Fachdienst im
Kulturamt der Gauleitung Banat der Volksgemeinschaft der Deutschen in Rumänien
im Deutschen Haus in Temeswar. (Amtsleiter war Anton Valentin.) Die
Bekanntschaft mit den Werken von Böhm, Hoffmann, Juhász, Milleker,
Schwicker und Wettel in den Beständen der dortigen Bibliothek weckten
sein Interesse für die Geschichte des Banats. Wesentlich für dieses
Interesse sollte das Studium der Bibliographie von Hermann Hienz sein (Quellen
zur Volks– und Heimatgeschichte der Siebenbürger Sachsen, 1940). Es war
ein Schlüsselerlebnis und trug entscheidend dazu bei, dass er von einem
Projekt „Banater Bibliographie“ nicht mehr loskam, da es etwas Ähnliches
über die Literatur des Banats nicht gab.
Es
war eine glückliche Fügung, dass Krischans Weg zum Studium nach Wien führte,
einer Stadt mit reichhaltigen Archiv– und Bibliotheksbeständen, idealer
Standort für seine heimatgeschichtlichen Forschungen. Zunächst beschäftigte
er sich mit der mittelalterlichen Geschichte seiner Heimatgemeinde, die
erstmals in den päpstlichen Zehentregistern 1332/3 erwähnt wurde. Der
Artikel wurde den „Deutschen Forschungen in Ungarn“, Budapest,
zugeleitet und erschien 1942. Dr. Tafferner, Schriftleiter dieser
Zeitschrift, der ihm die ersten publizistischen Gehversuche ermöglichte,
bezeichnete ihn als „Benjamin“ unter den Mitarbeitern.[7]
Nach seiner Übersiedlung nach Wien haben vor allem die reichen
Bestände des Hofkammerarchivs auf ihn eine starke Anziehungskraft ausgeübt.
Schon als 20–jähriger Student begann er mit Archivforschungen.[8]
„Es war ein erhebendes Gefühl, sich als junger Student auf dem Benützerbogen
(im Haus–, Hof– und Staatsarchiv) unter den Namen wie
Jenö Szentkláray, Konrad Schünemann und Constantin C. Giurescu
einzutragen“, meinte er einmal nur so nebenbei.
Der damalige Leiter des Archivs, Generalstaatsarchivar Dr. Josef
Kallbrunner, wurde ihm Vorbild in gründlicher, bis ins letzte Detail
eindringender wissenschaftlicher Arbeit, verbunden mit Enthusiasmus und
Hingabe.
Dr. Josef Kallbrunner, unterstützte ihn weitgehend und versah ihn
auch mit methodischen Anleitungen. Die Früchte dieser systematischen
Forschungsarbeit zeigten sich sogleich.
Über Jahre exzerpierte er im Wiener Hofkammerarchiv(HKA) aus der
Reihe „Banater Akten“ 186 Faszikel. Besonders hervorgehoben sei das
von ihm erstmals veröffentlichte und kritisch untersuchte
Kolonisationspatent Maria Theresias aus dem Jahre 1763 nach Beendigung des
Siebenjährigen Krieges, das im „Deutschen Archiv für Landes– und
Volksforschung“, Leipzig, 1943 (Prof. Meynen) erschien. „Nation und
Staat“, die Nationalitätenzeitschrift der europäischen Volksgruppen (Wien),
bezeichnete die Arbeit als eine „sorgfältig belegte Schrift“. Um dem
fühlbaren Mangel an Quellenveröffentlichungen zur Geschichte des Banats
abzuhelfen, sammelte Krischan kontinuierlich Material für seine „Banater
Bibliographie“. Aus Wiener Bibliotheken wurden bis 1944 etwa 5000 Titel
ermittelt. In einem Vorbericht über den Stand der Arbeit umreißt er
einen Grundgedanken wie folgt: „Mit der ‚Banater Bibliographie’ wird
nicht nur dem Banat und seinem Deutschtum unmittelbar gedient werden, eine
gründliche und möglichst umfassende Erschließung der Literatur, die auf
dieses wichtige deutsche Siedlungsgebiet Bezug hat, wird vorbildlich für
ähnliche Arbeiten in anderen deutschen Volksgruppen des Südostens sein
und einen wertvollen Beitrag zu der historischen Gesamtdarstellung des
Deutschtums in diesem Raum bilden.“ (Deutschtum im Ausland, Jg. 1944,
Stuttgart). Hierzu schrieb im gleichen Jahr die Minderheitenzeitschrift
des Fünfkirchner Minderheiten–Instituts (Leitung Prof. Dr. Franz
Faluhelyi) „Kisebbségvédelem“ (Minderheitenschutz) zusammenfassend,
dass das Vorhaben, gemessen an den damaligen Kriegsverhältnissen, etwas
„kühn und ambitiös“ erscheine, dennoch auch die Aufmerksamkeit der
ungarischen Wissenschaft verdiene.
Hinsichtlich
der Quellenstandorte heißt es in dem Vorbericht Krischans in jugendlichem
Überschwang etwas locker, dass es „unbedingt der Durchsicht der
Staatsbibliotheken in Budapest, Bukarest und nicht zuletzt auch in Belgrad
bedarf, wo sehr viel Schrifttum liegt, das anderweitig nicht erfasst
werden kann. Dasselbe gilt auch für Rom und Agram. Hinzu kommt noch die
englische wie selbst die nordamerikanische Literatur, die unter allen Umständen
mitberücksichtigt werden muss.“ Er konnte damals noch nicht ahnen, dass
diese Perspektive durch die Gunst der Umstände im Verlaufe der Zeit
wesentlich übertroffen werden konnte und weit mehr Bibliotheken benutzt
wurden
Durch Nachkriegseinwirkung ging Krischans gesamtes archivalisches
Material und seine sorgsam aufgebaute Bibliothek verloren.[9]
„Nach dem Krieg standen wir beide, was Forschungsunterlagen anbelangt,
arm wie die Kirchenmaus da.“ (Dr. Tafferner) Was blieb, war der Gedanke
an die Verwirklichung des Projekts „Banater Bibliographie“.
Ein neuer Anfang konnte während der fünfziger Jahre gemacht
werden, als er begann, beruflich in die Südostländer zu reisen. Diese Tätigkeit
sollte Jahre hindurch andauern. Jetzt ergab sich endlich die Gelegenheit,
an das in Budapest und Bukarest vorhandene
Material, insbesondere die nicht entlehnbaren Periodika
heranzukommen. Beflügelt wurde seine erneut begonnene Quellen–Sammlung
nicht zuletzt durch die Tatsache, dass er in der Regel bis 22 Uhr arbeiten
konnte und ihm des öfteren auch Sonderwünsche hinsichtlich
Bereitstellung des Materials erfüllt wurden. Vergessen sind die
Schwierigkeiten in Bukarest bezüglich Erwerbs der Benützerbewilligung
oder die Beschlagnahmung des Materials bei der Ausreise. Das Ergebnis
seiner Forschungen sind wesentliche Beiträge zur Geschichte und
Kulturgeschichte des Banats bzw. die Früchte jahrelanger, zeitraubender,
und, was die Finanzen anbelangt, kostspieliger Aufwendungen. Dazu braucht
man nicht nur fachliche, sprachliche und historische Voraussetzungen, die
Krischan in gesamtdonauschwäbischer Hinsicht vom Ungarischen bis zum Rumänischen,
Serbischen, Italienischen etc. glücklicherweise mitbringt, sondern auch
Liebe und Verantwortung für die Sache. In diesem Zusammenhang sei bloß
an die grundlegenden Arbeiten Krischans erinnert, für das Banat haben sie
nicht ihresgleichen. Es muss einen ja in Erstaunen versetzen, wenn man überlegt
bzw. dem Rätsel nachzugehen versucht, woher Krischan, inmitten seiner
vielen Verpflichtungen als Wirtschaftsfachmann und Vorstandsmitglied in
einem halben Dutzend Organisationen, die Zeit „raubte“, um – um nur
ein eklatantes Beispiel herauszugreifen – die nahezu hundert Jahrgänge
der „Temesvarer Zeitung“ durchzublättern bzw. zu exzerpieren?
Wenn Dr. Krischan als Mitarbeiter in der Chefetage des Konzerns Höchst
in Frankfurt, wo er auch einige Zeit gelebt hatte, in seiner Funktion als
Einkaufsleiter für den Osten in verschiedene Länder gelangte, gefragt
wurde, was er dort in der Freizeit zu tun gedenke, hatte er nur eine
Antwort parat : hiesige Archive aufsuchen; interessanterweise wurde er
in Sachen BANATICA meistens
auch dort fündig, wo er es nie vermutet hätte…
Das bisher nachhaltigste Echo lösten die beiden vom Südostdeutschen
Kulturwerk 1969 und 1987 herausgegebenen Bücher „Die ‚Temesvarer
Zeitung’ als Banater Geschichtsquelle 1852–1941“ und „Die deutsche
periodische Literatur des Banats 1771–1971“ aus. Im Manuskript nahezu
fertig liegt eine Abhandlung vor, deren Veröffentlichung für das Jahr
2000 geplant ist: „Archivarische Quellen zur Geschichte des Banats,
Instruktionen, Denkschriften, Patente, Verträge 1695–1873“. Sie ist
das Ergebnis einer etwa zehnjährigen Archivarbeit, in der 750 Dokumente
erfasst und kritisch beschrieben werden. Allein im Hofkammerarchiv wurden
als Quellen 180 Aktenfaszikel der „Banater Akten“ exzerpiert.
Die anlässlich seines 75. Geburtstages erschienene Festschrift „Banatica“,
herausgegeben vom Verband der Banater Schwaben in Österreich, enthält
Beiträge von 34 Autoren und löste ein breites Echo aus. Der Band wurde
u. a. von folgenden Bibliotheken angefordert: British Library, London;
Harvard College Library, Cambridge (Massachussets); Bayerische
Staatsbibliothek, München; Staatsbibliothek, Berlin; Zentralbibliothek Zürich;
Deutsche Bücherei, Leipzig. Ehrenvoll für Krischan ist es, dass er z. B.
von Dr. Tafferner zu den „Leuchten ungarländisch–deutscher
Geistigkeit“ gezählt wird neben Namen wie Matthias Bél, Johann
Korabinsky, Georg Pray, Karl von Windisch, Rudolf Speck u. a.
Der Bibliograph, Kulturmonograph und Historiker Dr. Alexander
Krischan wird von der Fachwelt zu den bedeutenden Banatforschern unserer
Zeit gezählt. Vom Liebhaber–Forscher der Vorkriegszeit hat sich der
Hatzfelder durch Beständigkeit und unermüdlichem Fleiß zu einem der
besten Kenner der Banater Geschichtsquellen über ganz Europa hinaus
emporgearbeitet, was nicht zuletzt zu einer Reihe von Ehrungen und
Auszeichnungen führte.
Dr. Krischan hat ein umfangreiches Privatarchiv angelegt, das
beinahe alle Bereiche des Banater Schrifttums umfasst, wobei vor allem die
aus 20.000 Karteiblättern bestehende Banater Bibliographie 1514–1965 zu
erwähnen ist.
Franz Klein, ein ausgezeichneter Banat–Kenner bezeichnete Dr.
Krischan einmal als personifizierte Banat–Enzyklopädie nicht nur zur
Geistes– und Kulturgeschichte, denn Dr. Krischan war mit der Geographie
und Statistik ebenso vertraut wie mit der wirtschaftlichen Entwicklung des
Banats.
Zwei Wochen vor seinem Tod hat er sich noch mit einer das Umfeld
von Griselini beleuchtenden umfangreichen Arbeit beschäftigt, deren
erster Teil in Transylvania Review in Druck gegangen ist. Der Verfasser
dieser Zeilen wird sich im Sinne des Heimgegangenen noch um die Veröffentlichung
der ausständigen Folgen des Griselini–Materials bemühen.
Veröffentlichungen
von Dr. Alexander Krischan[10]
A)
Selbstständige Veröffentlichungen
A1.
Ansiedlung Deutscher im Banat unter Maria Theresia 1763–1773.
Wirtschaftsgeographische Untersuchungen. Wien 1943. 62 S. Typoskript (Diplomarbeit;
Wirtschaftsuniversität Wien).
A2.
Österreichs Außenhandel mit den Südostländern von der
Weltwirtschaftskrise bis zum Umbruch 1930–1938. Wien 1948. 191 S.
Typoskript (Dissertation; Wirtschaftsuniversität Wien).
A3.
Der Werdegang der deutschen Teerfarbenindustrie. Wien 1954. 55 S. (S. A.
aus: Praktische Chemie).
A4.
Bibliographie der IG–Farben–Entflechtung. Darmstadt 1957. XVI, 65 S.
A5.
Die „Temesvarer Zeitung“ als Banater Geschichtsquelle (1852–1949). München
1969. 160 S. (Veröffentlichungen des Südostdeutschen Kulturwerks, Reihe
B, Bd. 24).
A6.
200 Jahre Hatzfeld im Banat (1766–1966). Eine Bibliographie. Stuttgart
1972. 53 S. (Donauschwäbisches Schrifttum, H. 17).
A7.
Nachträge zur Hatzfeld–Bibliographie (1967–1983). Wien 1985. 16 S.
Typoskript.
A8.
Die deutsche periodische Literatur des Banats. Zeitungen, Zeitschriften,
Kalender 1771–1971. Bibliographie. München 1987. 142 S. (Veröffentlichungen
des Südostdeutschen Kulturwerks, Reihe B, Bd. 46).
A9.
Deutsche Beiträge zur Banater Historiographie 1860–1980. Bio–bibliographische
Skizzen. Freiburg 1993. 144 S. (S. A. aus Banatica. Beiträge zur
deutschen Kultur, Jg. 1989–1993; siehe B24–B33).
A10.
Gesammelte Beiträge zur Kulturgeschichte des Banats 1942–1996. Bd. I:
Abhandlungen; Bd. 2: Rezensionen, Jubiläen, Ehrungen, Varia. Wien 1996.
403, 275 S.
A11.
Banatforschung als Aufgabe. Auszug aus dem Gesamtwerk. Hrsg. von Horst
Fassel. München 1999. 383 S. (Banater Bibliothek, Bd. 7) [enthält B18,
B20, B24–B33, B13].
B)
Aufsätze in Zeitschriften und Sammelbänden
B1.
Von Chumbul bis Hatzfeld 1333–1766. Zur älteren Geschichte einer
Deutschbanater Großgemeinde, in: Deutsche Forschungen in Ungarn
(Budapest), 7. Jg. (1942), H. 1–2, S. 34–47; auch in: Anton Peter
Petri (Red.): Heimatbuch des Heidestädtchens Hatzfeld im Banat.
Marquartstein 1991. S. 40–45.
B2.
Woher stammt der Name „Landestreu“? Kritische Betrachtung zur
Deutschbanater Ortsnamengeschichte, in: Deutsche Forschungen in Ungarn
(Budapest), 7. Jg. (1942), H. 1–2, S. 151–153; auch in: Anton Peter
Petri (Red.): Heimatbuch des Heidestädtchens Hatzfeld im Banat.
Marquartstein 1991. S. 556–558.
B3.
Briefe zur Kolonistenwerbung für die Gemeinde Hatzfeld im Banat, in:
Deutsche Forschungen in Ungarn (Budapest), 7. Jg. (1942), H. 3–4, S.
272–288.
B4.
Der Kolonistenzug des Pfarrers Sebastian Blenckner ins Banat. Ein Beitrag
zur Geschichte der Gemeinde Hatzfeld, in: Deutsche Forschung im Südosten
(Hermannstadt), 1. Jg. (1942), H. 3, S. 443–457.
B5.
Die Bewohner von Hatzfeld im Jahre 1767, in: Deutsche Forschung im Südosten
(Hermannstadt), 1. Jg. (1942), H. 4, S. 641–647; auch in: Anton Peter
Petri (Red.): Heimatbuch des Heidestädtchens Hatzfeld im Banat.
Marquartstein 1991. S. 58–64.
B6.
Die ersten Siedler von Hatzfeld. Ein Beitrag zur deutschen
Siedlungsgeschichte des Banates, in: Adler. Monatsblatt zur
Sippenforschung in der Ostmark (Wien), 5. Jg. (1943), S. 143–147; auch
in: Emmerich Henz: Familienbuch Hatzfeld. Die ersten 100 Jahre im Spiegel
der Matrikeln der röm.–kath. Pfarrkirche (Hatzfeld, Klari, Tschene,
Ketscha, Dt. Zerne und herrschaftliche Domänen) 1766–1866. Rheda–Wiedenbrück
1998. Unpag.
B7.
Was uns ein Hatzfelder Kolonistenbrief erzählt, in: Deutsche Forschungen
in Ungarn (Budapest), 8. Jg. (1943), H. 1, S. 73–75.
B8.
Das Kolonisationspatent Maria Theresias vom 25. Februar 1763 als Beitrag
zur Besiedlungsgeschichte des altungarischen Raumes, in: Deutsches Archiv
für Landes– und Volksforschung (Leipzig), 7. Jg. (1943), H. 1–2, S.
99–104.
B9.
Bibliographische Beiträge zur Geschichte deutscher Siedlungen im Banat,
in: Deutsche Forschung im Südosten (Hermannstadt), 3. Jg. (1944), H. 2,
S. 316–343.
B10.
Handschriftliche Quellen zur Geschichte des Banats im Kriegsarchiv Wien,
in: Südostdeutsches Archiv (München), 2. Jg. (1959), 2. Halbband, S.
186–190.
B11.
Banatica in der Apponyi–Sammlung des Ungarischen Nationalmuseums, in: Südostdeutsches
Archiv (München), 4. Jg. (1961), S. 117–122.
B12.
Ortsnamengeschichte von Hatzfeld im Banat, in: Südostdeutsches Archiv (München),
5. Jg. (1962), S. 197–200; in gekürzter Form auch in: Anton Peter Petri
(Red.): Heimatbuch des Heidestädtchens Hatzfeld im Banat. Marquartstein
1991. S. 558–560.
B13.
Banater Karten im Kriegsarchiv Wien (1686–1900), in: Südostdeutsches
Archiv (München), 6. Jg. (1963), S. 115–166.
B14.
Beiträge zur Banater Bibliographie. Aufsatzreihe „Neuer Weg“
1949–1964, in: Südostdeutsches Archiv (München), 8. Jg. (1965), S.
178–190.
B15.
Das Schicksal des Banats 1918/20 im Spiegel der Literatur, in: Südostdeutsches
Archiv (München), 10. Jg. (1967), S. 210–233.
B16.
Dissertationen über das Banat 1897–1967. Bibliographische Beiträge,
in: Südostdeutsches Archiv (München), 13. Jg. (1970), S. 203–221.
B17.
Das älteste Banater Druckerzeugnis vom Jahre 1771. Bedeutender Fund in
der Budapester Ráday–Bibliothek, in: Deutsche Forschungen in Ungarn, 8.
Jg. (1943), H. 2–4 (München 1980), S. 260–263.
B18.
Franz Griselini – erster Historiograph des Banats. Von Venedig nach
Temeswar anno 1774, in: Deutsche Forschungen in Ungarn, 8. Jg. (1943), H.
2–4 (München 1980), S. 127–186.
B19.
Dichterischer Nachlaß Peter Jungs in der Bayerischen Staatsbibliothek,
in: Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i. Br.), 1. Jg. (1984), H. 3,
S. 91–94; auch in: Südostdeutsches Archiv (München), Bd. 26/27
(1983/84), S. 165–168.
B20.
Karl Friedrich Anton Graf von Hatzfeld und Gleichen (1718–1793).
Namensgeber der Gemeinde Hatzfeld im Banat, in: Deutsche Forschungen in
Ungarn, 9. Jg. (1944), H. 1–4 (München 1985), S. 92–118; in gekürzter
Form auch in: Anton Peter Petri (Red.): Heimatbuch des Heidestädtchens
Hatzfeld im Banat. Marquartstein 1991. S. 554–556.
B21.
Gedanken zum 65. Geburtstag (25.02.1986), in: Beiträge zur deutschen
Kultur (Freiburg i. Br.), 3. Jg. (1986), H. 1, S. 63–68.
B22.
Bibliographie der Zeitungsaufsätze Peter Jungs 1920–1957, in: Beiträge
zur deutschen Kultur (Freiburg i. Br.), 4. Jg. (1987), H. 3–4, S.
5–16.
B23.
Banater Balneologisches Schrifttum (1757–1944), in: Anton Peter Petri:
Beiträge zur Geschichte des Heilwesens im Banat. Marquartstein 1988, S.
520–531.
B24.
Leo Hoffmann und seine Veröffentlichungen zur Geschichte des Banats
(1919–1938), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i.
Br.), 6. Jg. (1989), H. 3, S. 38–46.
B25.
Adalbert Schiff und seine Veröffentlichungen zur Geschichte des Banats
(1922–1948), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i.
Br.), 6. Jg. (1989), H. 4, S. 38–47.
B26.
Dr. Ludwig Baróti–Grünn und seine Veröffentlichungen zur Geschichte
des Banats (1888–1916), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg
i. Br.). 7. Jg. (1990), H. 1, S. 36–43.
B27.
Dr. Georg Reiser und seine Veröffentlichungen zur Geschichte des Banats
(1936–1941), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i.
Br.), 7. Jg. (1990), H. 2, S. 41–45.
B28.
Dr. Koloman Juhász und seine Veröffentlichungen zur Geschichte des
Banats (1914–1964), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg
i. Br.), 7. Jg. (1990), H. 3, S. 40–54.
B29.
Dr. Theodor Ortvay–Orthmayr und seine Veröffentlichungen zur Geschichte
des Banats (1869–1914), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg
i. Br.), 7. Jg. (1990), H. 4, S. 40–52.
B30.
Dr. Johann Heinrich Schwicker und seine Veröffentlichungen zur Geschichte
des Banats (1860–1902), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg
i. Br.), 8. Jg., (1991), H. 1, S. 45–52; H. 2, S. 40–48.
B31.
Leonhard Böhm und seine Veröffentlichungen zur Geschichte des Banats
(1860–1916), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i.
Br.), 8. Jg. (1991), H. 4, S. 24–36.
B32.
Franz Wettel und seine Veröffentlichungen zur Geschichte des Banats
(1880–1938), in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i.
Br.), 9. Jg. (1993), H. 2, S. 26–50.
B33.
Veröffentlichungen zur Geschichte des Banats. Rückblick und Ausblick,
in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (Freiburg i. Br.), 10. Jg.
(1993), H. 1, S. 15–43.
B34.
Der älteste Banater Kalender. „Temeswarer alter und neuer Schreib–Calender
auf das Jahr 1773“, in: Banatica. Beiträge zur deutschen Kultur (München),
12. Jg. (1995), H. 3, S. 57–60.
B35.
Quellenforschungen zur Geschichte des Banats [Erinnerungsskizze], in: Südostdeutsche
Vierteljahresblätter (München), 45. Jg. (1996), H. 1, S. 57–59.
B36.
Pelbartus de Themeswar. Beitrag zur Geschichte der mittelalterlichen
Banater Literatur, in: Transylvanian Revue, Bd. 14 (2005), Nr. 2, S.
3–12; in rum. Übersetzung auch in: Dicţionar al Scriitorilor din
Banat. Timişoara 2005. S. 579–581.
B37.
Das Banat – Kaiserliche Provinz im Südosten 1718–1778, in: Österreich
und die Banater Schwaben. Festschrift. Hrsg. von Hans Dama, Wien 2005, S.
33–46.
Anmerkungen
[1]
„Litzporgass“ von Lützelburg = Luxemburg. Zur Erinnerung an die
Auswanderungsgebiete im Reich wurden je nach Siedlungsgemeinschaften
einzelne Gassen entsprechend benannt. Es sind dies: Luxemburger–,
Trierer–, Mainzer, Lothringer und Sauer–Gasse.
[2]
Unter seinen Ahnen finden sich folgende Familiennamen: Augustin,
Burghardt, Jung, Klaus, Klein, Konrad, Reichrath, Schneider, Schoeps,
Stracky, Weber, Wegesser, Willwert und Zacharias.
[3]
Das Manuskript befindet sich im Banater Museum in Temeswar.
[4]
Emmerich Bartzer, Musikpädagoge, Komponist und Chorleiter, übersiedelte
1933 aus Lowrin nach Hatzfeld, wo er Leiter des Gewerbegesangsvereins
und dann auch eines Jugendorchesters wurde. Im Jahre 1937 wurde er
Mitbegründer der „Werkgemeinschaft Schwäbischer Künstler und
Kunstfreunde“. Er vertonte auch Texte von Peter Jung, dem Hatzfelder
Heimatdichter. Seine Frau Elisabeth Bartzer war die Klavierlehrerin
Krischans in Hatzfeld.
[5]
Es handelt sich um sein Erstlingswerk. Von den insgesamt sechs
Kompositionen erschienen später zwei in Temeswar.
[6]
Bei seiner Rückversetzung aus Frankfurt nach Wien 1966 verabschiedete
sich ein Kollege von ihm mit den Worten: „Sie gehören nach Wien,
dort ist der kulturelle Nährboden für Sie.“
[7]
In derselben Zeitschrift heißt es in der Rezension eines weiteren
Artikels über ihn: „Verfasser ist ein junger, vielversprechender
Banatforscher, der sich mit viel Fleiß wie auch Geschick zur Arbeit
setzt.“ Weitere Arbeiten von ihm werden erwartet, „umso mehr, da
er noch am Anfang seiner Forschungen steht.“
[8]
Die erste Eintragung im Benützerregister des Archivs datiert vom 25.
April 1941.
[9]
Die Unterlagen lagerten in Kisten verpackt im Keller einer Wohnung in
der sowjetischen Besatzungszone Wiens.
[10]
Wir danken Herrn
Walter Tonta für die uns freundlicherweise zur Verfügung gestellte (nicht
exhaustive) Liste mit den Veröffentlichungen von Dr. Alexander
Krischan.
Forwarded
by Hans Dama
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