BESUCHSAUTOR-ARTIKLE-ARCHIV APRIL 2009
Hans Supritz Feiert Seinen 70. Geburtstag
Forwarded By Elisabeth Miehle Generalsekretaerin / Der Verband der Donauschaben in den USA Der
Bundesvorsitzende und Landesvorsitzender der Landsmannschaft der Donauschwaben
in Baden-Württemberg, Hans Supritz, feiert seinen 70. Geburtstag.
Hans
Supritz, der Bundesvorsitzende der Landsmannschaft der Donauschwaben und
Vorsitzende des Landesverbandes Baden-Württemberg feiert am 18 April im engsten
Familienkreis seinen 70.ten Geburtstag.
Er wurde als erstes von 4 Kindern, am 18. April 1939 als Johann Valentin Supritz
in Batschka Palanka, dem damaligen Königreich Jugoslawien, geboren. Sein Vater
Anton Supritz, ebenfalls in der damaligen Kreisstadt an der Donau geboren, war
von Beruf Fassbinder und später als Gemeindeangestellter Waag- und Eichmeister
für den Bezirk Batschka Palanka. Die Mutter Rosalia Supritz, geborene Tilly,
stammt aus Waiska in der Batschka.
Im Herbst 1944 erlebte Hans die Trennung vom Vater. Der Fünfjährige musste mit
ansehen, wie Anton Supritz mit den anderen deutschen Männern des Ortes von
Partisanen abgeholt wurde. In einem Todesmarsch trieben sie sie nach Vrdnik in
Srem, wo in der Kohlengrube Zwangsarbeit auf die Männer wartete. Hans wurde
kurze Zeit später mit seiner Mutter und Schwester aus dem Haus getrieben und
von den Partisanen in das berüchtigte Vernichtungslager Batschki Jarek
deportiert. Gott sei Dank überlebten sie bis zu dessen Auflösung 1946.
Anschließend wurden sie in verschiedenen anderen Arbeitslagern des Tito-Regimes
untergebracht.
Nach der endgültigen Entlassung aus dem Lager war die erste Station der Familie
in der „Freiheit“ ein staatliches Gut bei Tscheb, heute Čelarevo nahe
Palanka. Der Vater wurde als Fassbinder in der dortigen Bierbrauerei gebraucht
und die Mutter wurde für die neuen Herren als Köchin zur Zwangsarbeit
verpflichtet. Die Familie aber war zusammen und das war in dieser Zeit eine
Seltenheit. Den deutschen Kindern war es zu dieser Zeit wieder erlaubt eine
Schule zu besuchen und so ging Hans erst in eine ungarische Grundschule und
danach für drei Jahre auf das serbische Gymnasium in Tscheb/Čelarevo.
Die Familie Supritz kam schließlich 1954 in die
Bundesrepublik. Als Spätheimkehrer kamen sie in das Landesdurchgangslager
Sedankaserne in Ulm und wohnten dort für die nächsten drei Jahre. Hans Supritz
besuchte nun die 8. Klasse der Hauptschule. Nach dem Abschluss absolvierte er
eine Lehre zum Radiomechaniker und anschließend ein Technikerstudium der
Elektronik.
Supritz wollte aber noch mehr erreichen: Auf dem zweiten Bildungsweg erlangte er
1966 die Hochschulreife und studierte Nachrichtentechnik. 1970 schloss er sein
Studium mit „sehr gut“ ab und erlangte den akademischen Grad „Diplomingenieur“.
Sein weiterer Berufsweg führte ihn von der Leitung der Entwicklungsabteilung
einer Radio-
und Fernsehgerätefabrik in Ulm zu leitenden Positionen bei Telefunken, AEG,
Daimler-Benz-Aerospace und EADS. Auf Wunsch von EADS blieb Supritz auch nach
seinem Ruhestand 2002 dem Unternehmen weiterhin als technischer Berater erhalten
und schied erst mit 67 endgültig aus den Berufsleben aus.
Seit 1963 ist Hans Supritz mit seiner Ehefrau Brigitte, geborene Dorsch und
echte Ulmerin, verheiratet. Aus der Ehe gingen die Kinder Michael, geboren 1964
und Daniela, geboren 1971 hervor. 1973 konnte die Familie ein neu erbautes
Einfamilienhaus in Wiblingen bei Ulm beziehen. Zur Familie gehören heute auch
die beiden Enkel Lennart und Vincent.
Schon in den Jahren seines sehr engagierten Berufslebens mussten Frau und Kinder
oft auf ihn verzichten und bis heute fordern die umfangreichen Verbandsaufgaben
viel Zeit und Kraft. Kraft, die er aus der wenigen gemeinsamen Zeit mit seiner
Familie und ganz besonders seinen beiden Enkelkindern schöpft.
Denn was wenige wissen; bereits seit annähernd 30 Jahren engagiert sich Hans
Supritz für die Belange der Donauschwaben. Zuerst im Kreisverband Ulm und seit
1993 im Landesverband Baden-Württemberg. Er war und ist Kreisvorsitzender des
Kreisverbandes der Donauschwaben Ulm, war Stellvertreter des BdV Kreisverbandes
Ulm, war und ist bis heute Vorsitzender seiner Heimatortsgemeinschaft Palanka an
der Donau.
Unter seiner Mitwirkung entstanden auch zwei große Geschichts- und Bildbände
über „Palanka an der Donau“ sowie die Ahnentafel an der historischen
Stadtmauer in Ulm, zu der er entscheidend beigetragen hat. Weitere Meilensteine
seines Wirkens bilden ein Gedenkkreuz im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen,
die Zusammenführung der KLV-Jungs aus Hamburg mit ihren ehemaligen Palankaer
Gastgebern und die Organisation der Heimattreffen in Ulm.
Vor zwölf Jahren schließlich, erfolgte die Wahl zum Landesvorsitzenden der
Landsmannschaft der Donauschwaben in Baden-Württemberg e.V., seither wurde er
in diesem Amt immer wieder bestätigt.
Als er den Vorsitz im Landesverband am 3. Mai 1997 übernahm, trat er ein
schweres Erbe an. Der Verband befand sich in einem desolaten finanziellen
Zustand. Seine Sanierung und die Wiederherstellung des verlorenen Vertrauens
gegenüber der Landesregierung waren Mammutaufgaben. Ähnlich fordernd war das
Amt des Bundesvorsitzenden, das Supritz seit dem 29. Juli 2001 bekleidet. Seine
Vorgänger hatten lediglich landsmannschaftliche Aufgaben in der Bundesrepublik
zu erfüllen und konnten zudem auf reichliche Fördermittel der Bundesregierung
zurückgreifen. Mittlerweile gibt es keine institutionelle Förderung mehr durch
den Bund. Zudem sahen sich Supritz und der
Bundesvorstand durch die politische Wende nach dem Balkankonflikt in den
ehemaligen Heimatgebieten mit Aufgaben konfrontiert, die seinen Vorgängern
komplett fremd waren. Themen wie Wiedergutmachung (Restitution) für
Enteignungen des damalige Jugoslawien, durch die
heutigen Staaten Kroatien und Serbien, Errichtung von Gedenkstätten für die
donauschwäbischen Opfer der einstigen Vernichtungslager des damaligen
Jugoslawien, Aufarbeitung der Vertreibung und kulturelle Begegnungen gehörten
nun zum Tagesgeschäft des Verbandes.
Schwierige Aufgaben, die Hans Supritz viel Kraft gekostet haben, die er aber
durch seine
Wer sich in einem Landesverband
mit viel Erfolg einbringt, für den ist der logische nächste Schritt zur
Verwirklichung der Ziele ein entsprechendes Amt im Bundesverband. So auch für
Hans Supritz: Er wurde Mitglied im geschäftsführenden Bundesvorstand, einer
der stellvertretenden Bundesvorsitzenden und anschließend 2001
Bundesvorsitzender. Weiterhin ist er Vorstandsvertreter der Landsmannschaften im
donauschwäbischen Zentralmuseum sowie dem Stifterbeirat der donauschwäbischen
Kulturstiftung des Landes Baden-Württemberg und seit 2004 einer der Vizepräsidenten
des Weltdachverbandes der Donauschwaben.
Alle Aufgaben, die durch seine Ämter an Hans Supritz gestellt wurden, machte er
zu seinen persönlichen Anliegen. Dies spiegelt sich vor allem in seiner Gründlichkeit
und systematischen Arbeitsweise wieder. Dass auch er mittlerweile schon 70 ist,
lässt er niemanden spüren, ganz im Gegenteil, wirkt er eher wie ein 60er.
Als „Institution ist er nicht nur deutschland- sondern auch weltweit eine
kompetente Anlaufstelle für die vielen Fragen und Probleme seiner donauschwäbischen
Landsleute geworden. Es war allerdings ein langer Weg, dieses große Vertrauen
aufzubauen.
Ein Beispiel dafür ist das sehr komplexe aber auch sensible Thema
Wiedergutmachung, es wurde von einigen, nicht dem Bundesverband angehörenden
Landsleuten sehr populistisch behandelt. Es wurden Hoffnungen geschürt und
Aussagen gemacht, obwohl die betreffenden Länder noch keinen gesetzlichen
Beschluss über eine Entschädigung herbeigeführt hatten.
Supritz hingegen hatte hinterfragt, recherchiert, die Gesetzesvorlagen studiert
und über den tatsächlichen Zustand offen und ehrlich informiert. Er stachelte
nicht auf und dadurch wurde auch niemand dazu animiert, sich in einer ungewissen
Phase für viel Geld einen Anwalt zu nehmen.
Ein besonders Anliegen war und ist für Hans Supritz das Andenken und Gedenken
an die Vorfahren in der alten Heimat sowie die Erinnerung an den Leidensweg der
Donauschwaben in der jüngeren Geschichte.
Die Errichtung von Gedenkstätten in den einstigen Orten mit Vernichtungslagern
ist, nachdem bisher weder Kroatien noch Serbien die AVNOJ-Dekrete (Gesetze)
aufgehoben haben, die einzige Möglichkeit, den unschuldig in den Lagern
umgekommen Donauschwaben, ihr Antlitz und ihre Würde wieder zurückzugeben.
Die Gedenkstätten in Valpovo/Kroatien und Gakovo/Serbien wurden zusammen mit
der Donauschwäbischen Arbeitsgemeinschaft (DAG) in Österreich, dem
Bundesverband der Donauschwaben in Deutschland und dem Weltdachverband der
Donauschwaben errichtet. Die Entwürfe für Kruschiwl und Mitrowitz stammen aus
der Feder von Hans Supritz, ebenso führte er die Gespräche mit den dortigen
Handwerkern und Behörden. Bereits bei den Verhandlungen in Gakovo führte die
Taktik von Supritz zu Ergebnissen. Denn erst durch seine Vertrauensbildung wurde
eine Zusage erteilt, die bei der Textgestaltung noch manche Hürde nehmen musste.
Nachdem die Projekte in Valpovo und Gakovo abgeschlossen waren, zog sich die DAG
aus den Projekten „Gedenkstätten“ zurück. Für die, den Landsleuten von
der Landsmannschaft bereits zugesagten Zeichen für die Opfer der
Vernichtungslager in Kruschiwl, Mitrowitz, Jarek und Toba für Molidorf, blieb für
die Mitglieder des Bundesvorstandes, für Josef Jerger als Vizepräsidenten des
Weltdachverbandes der Donauschwaben und besonders für Hans Supritz ein
Herzensanliegen diese Vorhaben zu Ende zuführen. Kruschiwl und Mitrowitza, sind
wie bekannt ausgeführt, Jarek und Molidorf sollen noch in diesem Jahr vollendet
werden. In keiner der Gemeinden wurde mit Sprechblasen und nicht zu haltenden
Versprechungen etwas erreicht. Vertrauen und offene Gespräche führten stets zu
den gewünschten Ergebnissen.
Durch die Kontakte zur Landesregierung Baden-Württemberg öffnete Supritz so
manche Türe für Begegnungen von Vertretern der Provinzregierung und des
Parlaments der Woiwodina mit hiesigen Behörden. Erwähnt sei, dass er die
serbische Sprache gut beherrscht und keinen Dolmetscher benötigt; was ihm bei
den Gesprächen und Verhandlungen zugute kommt.
Wichtig ist Hans Supritz auch der Blick in die Zukunft, zu der die Begegnung
junger Menschen zählt. So ist es ihm gelungen Schülerinnen und Schüler eines
Gymnasiums aus Sr. Karlovci nach Ulm zu holen, wo sie am Unterricht teilnehmen
konnten.
Neben den bereits erwähnten Aufgaben hat Hans Supritz nach dem Tode von Johann
Wack auch die Leitung der Redaktion der Verbandszeitung „Der Donauschwabe,
Mitteilungen für die Donauschwaben“ übernommen. Für die Monatsschrift muss
laufend gearbeitet, müssen Artikel verfasst und die Zeitung redaktionell
gestaltet werden. Zudem wird für die Landsleute aus Palanka zweimal im Jahr
eine Zeitung herausgegeben, die ebenfalls weltweit versendet wird, wie auch die
Verbandszeitung des Landesverbandes Baden-Württemberg.
Nicht aufzuzählen sind die vielen Veranstaltungen, die der Landes- und
Bundesvorsitzende im Jahr besucht und die vielen Kilometer, die er dabei zurücklegt. Hans
Supritz hat Ämter nicht seiner selbst willen übernommen, sondern um seinen
Schicksalsgefährten, seinen Landsleuten zu dienen. Dieser Dienst wird oftmals
verkannt, oder auch schlicht gesagt
nicht anerkannt. Aber in Wirklichkeit kann diese ehrenamtliche Tätigkeit nicht
gebührend genug honoriert werden. Wir machen uns wenig Gedanken darüber, was
da für Gotteslohn geleistet wird und wie viel Zeit, für die Gemeinschaft der
Donauschwaben eingesetzt wird. Und so soll dieser runde Geburtstag auch ein
Anlass sein, um DANKE zu sagen für einen unermüdlichen Einsatz, der mit viel
Arbeit aber auch mit Freude und Erfolg für unsere Landsmannschaft verbunden ist.
Hans Supritz und seine Frau Brigitte lernte ich erstmals bei einem
Bundestrachtenfest in Sindelfingen kennen. Aus einer losen Bekanntschaft wurde
eine enge Zusammenarbeit zweier Gleichgesinnter, wurde eine Freundschaft, in der
man sich durch Rat und Tat ergänzt. Im Namen aller Landesverbände und ihrer Mitglieder wünsche ich Hans Supritz zum 70. Geburtstag viel Glück, Gesundheit, weiterhin Schaffenskraft, Wohlergehen im Kreise der Familie und aufrechter Freunde und Gottes reichen Segen.
Josef
Jerger Ehemaliger
Bundesvorsitzender
und Präsident des
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